Geflüchtete Frauen in Deutschland. Anforderungen an eine geschlechtersensible Asyl- und Integrationspolitik
1. Februar 2019
Der Beitrag von Frauke Binnemann und Sabine Mannitz wurde in Wiso Dirket
von der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlicht. Er beschäftigt sich
mit geflüchteten Frauen in Deutschland. Der Fokus wird dabei auf eine
geschlechtersensible Asyl- und Integrationspolitik gelegt. Zunächst wird
die aktuelle Situation abgebildet: Rund 50% der weltweit geflüchteten
sind weiblich. In Deutschland liegt die Zahl der geflüchteten Frauen
seit 2015 bei etwa 35-40%. Die Flucht birgt viele Gefahren. Insbesondere
Frauen können Opfer sexualisierter Gewalt werden. Daher werden sie
häufig durch den Familiennachzug auf einem sicheren Weg ins Zielland
befördert. Die Begrenzung des Familiennachzugs wird von den Autorinnen
daher aus frauenrechtlicher Perspektive als problematisch angesehen.
Die
Autorinnen klären über die rechtliche Situation auf, dabei geht es
zunächst primär um die Genfer Flüchtlingskonvention, die als Grundlage
für Schutzansprüche gilt. Es wird über das Merkmal "Geschlecht" bei
Schutzansprüchen diskutiert und erläutert, dass besonders Frauen und
Mädchen aus Gründen ihrer Geschlechterzugehörigkeit Diskriminierung,
Verfolgung oder Gewalt erfahren. Außerdem geht es um das
Aufenthaltsgesetz, welches im Jahr 2013 in das Asylverfahrensgesetz
übertragen wurde, und die Autorinnen beschreiben die Auswirkungen auf
Vulnerabilität und Schutzansprüche durch beispielsweise das biologische
Geschlecht, die sexuelle Orientierung oder Identität.
Die Autorinnen
fordern flächendeckende Schulungen, Mindeststandards und
Gewaltschutzkonzepte, die Frauen nach ihrer Ankunft in Deutschland
schützen sollen. Letztlich wird noch die Gesundheitsversorgung
angesprochen und Lösungsvorschläge erbracht.
Binnemann, Frauke; Mannitz, Sabine: Geflüchtete Frauen in Deutschland. Anforderungen an eine geschlechtersensible Asyl- und Integrationspolitik, Friedrich-Ebert-Stiftung, Wiso Direkt, 09/2018. Wiso Direkt finden Sie auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung.