Region Hannover | Einmal Minijob - immer Minijob?
29. Mai 2017
Viele sehen den Minijob als die Chance zur Rückkehr auf den
Arbeitsmarkt. Besonders Mütter wählen nach einer beruflichen Auszeit den
450-Euro-Job, entweder um auf diese Weise zum Familieneinkommen
beizutragen oder als Brücke zum Wiedereinstieg ins Berufsleben. Doch nur
wenigen gelingt der Wechsel in eine existenzsichernde Beschäftigung.
"Der Minijob ist eine Berufsfalle – besonders für Frauen, die rund zwei Drittel der geringfügig Beschäftigten ausmachen. Der Minijob sichert nicht vernünftig ab, bietet keine Perspektiven und trägt zur Altersarmut von Frauen bei!", sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover Petra Mundt. So ergibt sich nach 40-jähriger Berufstätigkeit im Minijob mit 450 Euro nach heutigem Stand eine Monatsrente von 178 Euro brutto.
Mit der
neuen Broschüre "Der Minijob. Da ist mehr für Sie drin!" will die
Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der
Region Hannover daher Minijoberinnen informieren und dabei unterstützen,
ihre Rechte einzufordern. Wie alle anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben geringfügig Beschäftigte zum Beispiel Anspruch auf Urlaub, Krankheitstage oder Kündigungsschutz. Die Broschüre informiert auf ca. 45 Seiten über Versicherungen, Mindestlohn, Feiertags- oder Überstundenregelungen und liefert Antworten auf arbeitsrechtliche Fragen. Das ausführliche Adressenverzeichnis mit Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern hilft bei weitergehendem Informationsbedarf weiter. Die gleichen Informationen sind, wenn man die Broschüre umdreht, auch in leichter Sprache auf ebenso ca. 45 Seiten zu finden.
"Der Minijob. Da ist mehr für Sie drin!": AG der Gleichstellungsbeauftragten in der Region Hannover (Hrsg.), Hannover 2016
Die Broschüre ist als Nachdruck einer Veröffentlichung der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros (BAG)
entstanden. Text der ursprünglichen Fassung: Ingeborg Heinze
(Juristin), Christel Steylaers (Politologin), Gleichstellungsbeauftragte
der Stadt Remscheid für die BAG und
Reinhild Eberhardt, Versicherungsamt Remscheid.