Mobbing - Was können Gleichstellungsbeauftragte tun?
Bei den bundesweiten Mobbing-Telefonen melden sich weitaus mehr Frauen als Männer. Ist Mobbing also doch ein "Frauen-Problem"? Empirischen Studien zufolge scheint dies nicht der Fall zu sein, d.h. es ist nicht eindeutig geklärt, ob die große Zahl der Anruferinnen auf die größere Bereitschaft, über Mobbing zu sprechen bzw. die schärfere Wahrnehmung von Mobbingkonflikten zurückzuführen ist.
Dennoch geben die Daten des Frankfurter ver.di-Mobbing-Telefons Anlass zum Nachdenken, z.B. sind fast 90 % der Anrufenden Frauen (seit 1993), werden Frauen vorwiegend von männlichen Vorgesetzten gemobbt (rd. 65 %) und die Teilzeitbeschäftigung, Fehl- und Ausfallzeiten (wegen Kinderbetreuung, Berufseinstieg nach Familienpause und Qualifikations- und Aufstiegsprobleme) spielen bei Mobbing gegen Frauen eine Rolle.
Diese Merkmale stellen Gleichstellungsbeauftragte vor eine "neue" Aufgabe im Rahmen ihres Gleichstellungsauftrags: Sie sind als Ansprechpartnerinnen und Moderatorinnen (heraus)gefordert, wenn bestimmte "frauenspezifische" Berufsmerkmale und bestimmte "weibliche" Verhaltensdispositionen bei Mobbing gegen Frauen beteiligt sind.