Männer 'doing' Gender!
Männlichkeit wird als kulturelle Konstruktion angeeignet und im Wechselspiel des "Doing Gender" korrigiert. Der Übergang zur Elternschaft kann zu einer starken Traditionalisierung der Rollenerwartungen führen. Doch er birgt auch die Chance, Vaterschaft neu und kreativ zu gestalten und Rollenalternativen zu nutzen. Damit es Frauen und Männern möglich ist, Beruf und Familie als gleichwertige Lebensziele zu realisieren.
Im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Veränderung, Auflösung alter Rollenbilder und dem Beharren auf traditionellen Vorstellungen haben neue Leitbilder von Männlichkeit die Chance, sich durchzusetzen. Männern wird zunehmend bewusst, dass ihnen wichtige Erfahrungen entgehen, wenn sie Beruf und Familie nicht in Einklang bringen. Der "neue Mann" kann sich somit als "optimale Bewältigungsstrategie" erweisen, um Veränderungen der Familie inklusive des Wandels der Mutter- und Vaterrolle zu begegnen.
Vätergerechte Familienpolitik muss, so fordert die Autorin, ebenso wie müttergerechte Familienpolitik mit Zielbestimmungen wie Gleichstellung, Chancengleichheit, und Geschlechtergerechtigkeit verfolgt werden. Sie stellt die aktive Vaterschaft und die Berufstätigkeit der Frau in den Mittelpunkt der Belange und erkennt und nutzt das Potential der neuen Väter.
Das Buch gibt ausgehend vom Begriff des Gender Mainstreaming eine klare wissenschaftliche Analyse zu den Möglichkeiten vätergerechter Familienpolitik. Sie wird ergänzt und untermauert von zwei Interviews mit Vätern aus unterschiedlichen Milieus, die sich bewusst für Elternzeit entschieden haben.
Nicole Majdanski: Männer "doing" Gender! Reihe Gender und Diversity Band 9. Centaurus-Verlag, Freiburg 2012, Centaurus Verlag/Springer