Das Märchen von der Gender-Verschwörung
4. August 2017
"Gender-Ideologie", "Gender-Gaga", "Gender-Wahn"? Für ultrakonservative, rechtspopulistische und neu-rechte Gruppen ist ein liberales Verständnis von geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung nicht zu ertragen. Sie polemisieren gegen Gleichstellungspolitik und werfen dabei unterschiedlichste Themen und Anliegen in einen Topf. Problematisch ist daran vor allem, dass ihre Argumentation bis in die bürgerliche Mitte anschlussfähig ist. Dorothee Beck und Barbara Stiegler enttarnen das Märchen von der "Gender-Verschwörung" und setzen klare und starke demokratische Argumente dagegen.
Die emotional aufgeladene Debatte um "Gender-Ideologie" schürt Angst vor dem Anderen, vor Geschlechtsidentitäten jenseits der zweigeschlechtlichen Norm und vor anderen Ethnien, vor dem Verlust (scheinbarer) Sicherheiten und einer vermeintlichen Bedrohung von Familie und Ehe. Diese Ängste instrumentalisieren Rechte für ihre politischen Ziele.
Die Botschaft der Broschüre lautet: Wir verteidigen eine demokratische, soziale und freiheitliche Gesellschaft, in der verschiedenste Menschen ihren Platz finden! Wir treten für Geschlechtergerechtigkeit ein! Die eigenen Positionen müssen klar und entschieden formuliert sowie verständlich und überzeugend begründet werden. Die vorliegende Broschüre liefert dazu Argumente und Erklärungen. Rechtspopulistische Behauptungen zu den Themenbereichen Geschlecht, Familie, Sexualerziehung, sexuelle Selbstbestimmung, Geschlechterforschung und gleichstellungspolitische Strategien werden hinterfragt und entkräftet.
Denn so wollen wir leben: weltoffen, demokratisch, geschlechtergerecht!
Dorothee Beck / Barbara Stiegler: Das Märchen von der Gender-Verschwörung. Argumente für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft, herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2017