Bin ich gleichberechtigt? Historischer Streifzug zu einem aktuellen Problem
30. Januar 2019
Ein Buch der Historikerin und Frauenrechtlerin Romina Schmitter. Das Titelbild (s. links) zieren die Umrisse eines Mannes und einer Frau. Beide stehen an einer Leiter. Der Leiter der Frau mangelt es jedoch an Sprossen. Ein Auf-stieg stellt für sie definitiv eine größere Herausforderung dar.
Im Inneren des Buches finden sich spannende und gut geschriebene Elemente zu historischen Ereignissen. Es geht um die Geschlechtervormundschaft, die Ehevogtei sowie die gesellschaftliche Sicht auf das weibliche Geschlecht im Allgemeinen. Hierzu werden Prosatexte und Gedichte der vergangenen Jahrhunderte einbezogen. Gesetzestexte werden ebenso betrachtet, wie aktuelle Filme einbezogen. Ein weiteres Thema ist der Kampf ums Frauenwahlrecht.
Durch das Erläutern verschiedener historischer Begebenheiten ist das Erkennen einer Struktur etwas erschwert. Die Kapitel an sich sind gut aufgebaut, nur die Übergänge lassen den roten Faden leicht abreißen. Auch einen direkten Bezug der aufgeführten Elemente in die Gegenwart bleibt das Buch schuldig. Der Überblick ist ein interessanter und spannender historischer Abriss zur Entwicklung der Frauenrechte.
Die letzten Kapitel beschäftigen sich mit den aktuellen Forderungen der Frauenbewegung. Hierbei geht es um die Frauenquote, Equal Pay, Politische Partizipation oder Hashtags wie #metoo und #Aufschrei.
Die Erwartung auf eine spannende Wanderung durch die Historie der Gleichstellungsbewegung sowie deren Einflüsse auf das individuelle subjektive Empfinden von heute mit samt aktueller Problematiken, die der Titel vermuten lässt, bleibt in dieser Form letztlich aber leider unerfüllt.
Romina Schmitter: Bin ich gleichberechtigt? Historischer Streifzug zu einem aktuellen Problem, Edition Falkenberg, Bremen, 2018