Gleichstellungspolitik öffentlicher Arbeitgeber
2. März 2017
Welche Dynamiken wirken bei der Implementierung und Durchsetzung von politischen Maßnahmen zur Gleichstellung im Beruf? Und wie können Gleichstellungspolitiken künftig besser konzipiert und abgestimmt werden? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, untersuchen die Autorinnen vergleichend die Strukturen und Maßnahmen betrieblicher Gleichstellungspolitik öffentlicher Arbeitgeber am Beispiel der Bundesverwaltungen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich.
Diese drei Länder weisen sowohl Ähnlichkeiten auf, aber auch Unterschiede: So streben beispielsweise Deutschland und Österreich ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in allen Funktionen durch gesetzliche Frauenfördergebote bzw. Quotenregelungen an, während in der Schweiz eher auf ein Diskriminierungsverbot gesetzt wird, ohne ausdrückliche Frauenförderansätze. Allerdings sind in der Schweiz stärkere Instrumente zur Durchsetzung des Rechts vorhanden. Besondere Unterschiede in der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im jeweiligen Bundesdienst zeigen sich in der Betrachtung der Führungspositionen in den Bundesministerien, des Anteils an Teilzeitbeschäftigten und der geschlechtsspezifischen Einkommensdifferenzen. Ein wichtiges Fazit der Autorinnen ist es, klare Indikatoren zu entwickeln, die die Umsetzung der gleichstellungspolitischen Instrumente in die Praxis überprüfen und quantifizierbar machen.
Eine sehr detaillierte Studie, die in allen drei untersuchten Ländern wichtige Einblicke in die Gleichstellungsaktivitäten öffentlicher und privater Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bietet und Ansätze für Weiterentwicklungen aufzeigt.
Gesine Fuchs, Silke Bothfeld, Andrea Leitner, Sophie Rouault (Hrsg.): Gleichstellungspolitik öffentlicher Arbeitgeber. Betriebliche Gleichstellung in den Bundesverwaltungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, Verlag Barbara Budrich, Opladen 2016