Standorte der Mädchen*arbeit
25. Oktober 2019
Wie lässt sich die Pädagogik der Mädchenarbeit beschreiben? Autorinnen aus der pädagogischen Praxis berichten in der Betrifft Mädchen 4/2019 über verschiedene "Stand-Orte" der Mädchenarbeit. Dazu gehören konkrete Orte der pädagogischen Arbeit wie die Theke im Jugendzentrum, die Bushaltestelle oder der Mädchentreff. Theoretische Ver-Ortungen wie Konzepte der Intersektionalität, des Doing Gender, der rekonstruktiven Sozialen Arbeit und ethnographischer Feldforschung reflektieren die pädagogische Arbeit und ihre Zielsetzungen.
Ein Beitrag über eine empirische Forschungsarbeit aus der Deutschschweiz beschäftigt sich mit dem (Un)Doing Gender in der Offenen Jugendarbeit. Mädchenarbeit wird als geeignetes Mittel gesehen, um der Unterrepräsentanz von Mädchen in der Offenen Jugendarbeit entgegenzuwirken. Dabei müsse jedoch verhindert werden, dass Mädchenarbeit als Sonderthema an Frauen delegiert wird. Gendergerechtigkeit in der Jugendarbeit ist Aufgabe des ganzen Teams.
Eine ethnografische Feldforschung an der Uni Bielefeld hat untersucht, wie Mädchen genderpädagogische Angebote nutzen und wie professionelles pädagogisches Handeln sie dabei unterstützt.
In der außerschulischen Bildung für geflüchtete Mädchen spielt der Aspekt des Empowerment eine wichtige Rolle. Ein Beitrag dazu plädiert für eine pädagogische Arbeit, die an den Kriterien Zugangsmöglichkeiten, Partizipation und Zugehörigkeit ausgerichtet ist.
Vorgestellt werden außerdem die intersektionale Mädchenarbeit der Fach- und Koordinierungsstelle Girlz*Space in Sachsen, der internationale MädchenwerkstattTreff des Sozialkritischen Arbeitskreises Darmstadt e.V. und die Mobile Mädchenarbeit in Jena sowie ein Soundprojekt in der Arche Meißen.
Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenarbeit in NRW e.V. (Hrsg.): Standorte der Mädchen*arbeit, Betrifft Mädchen 4/2019