Barrierefreiheit in Fachberatungsstellen für Frauen und Mädchen
Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind häufig von Gewalt betroffen, doch sie nehmen selten Fachberatungsstellen in Anspruch. Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) will daher mit seinem Projekt "Zugang für alle!" Frauenberatungsstellen unterstützen, die Barrierefreiheit anstreben. Das vom bff veröffentlichte Handbuch gibt konkrete Tipps, was zu tun ist, um Hürden für Frauen und Mädchen mit Behinderungen in den Beratungseinrichtungen und auf dem Weg dorthin abzubauen.
Barrierefreiheit beginnt schon beim ersten Gespräch mit der Ratsuchenden. Hier sollte geklärt werden, welche Unterstützung sie braucht und akzeptiert, und was sie eventuell als aufdringlich empfindet. Oft sind auch Internetangebote für Hör- oder Sehgeschädigte, sowie für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen und Lernschwierigkeiten der erste Schritt auf dem Weg in Beratungsstellen. Die Broschüre zeigt, welche Planungsschritte beim barrierefreien Webdesign eingehalten werden müssen. Bauliche Veränderungen im Eingangsbereich, auf den Fluren und in den Beratungsräumen beseitigen Hindernisse und verbessern die Zugänglichkeit der Beratungsräume.
Barrierefreiheit ist oftmals ein teures Unterfangen. Das Handbuch benennt daher verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung oder Förderung dieses Vorhabens. Doch auch kleine Schritte können schon viel verändern und signalisieren den betroffenen Frauen, dass die Beratungsstellen auf ihre Probleme und besonderen Bedürfnisse eingehen.
Unter den genannten Aspekten ist das Handbuch sowohl für Fachberatungen als auch für Bauplanungsstellen und Webdesignerinnen und Webdesigner interessant und bereichernd.
Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (Hrsg.): Barrierefreiheit in Fachberatungsstellen für Frauen und Mädchen. Ein Handbuch für die Praxis, Berlin 2011