Der Kampf der Suffragetten
Im 19. Jahrhundert kämpften die Suffragetten erbittert um das Frauenwahlrecht. 1918 erzielten sie einen Teilerfolg. Frauen in Großbritannien über 28 Jahre hatten nun das Recht zu wählen. 1928 erhielten die Engländerinnen das allgemeine Wahlrecht.
Großbritannien besitzt eine lange parlamentarische Tradition. Geduldig stritten engagierte Frauen über 80 Jahre mit Petitionen und Veröffentlichungen für ihr Wahlrecht. Sie bemühten sich um Zugang zum Parlament, um ihr Anliegen vorzutragen. Sie fanden männliche Mitstreiter wie John Stuart Mill, der sich als Abgeordneter für das Frauenwahlrecht engagierte. Daneben erregten die Frauenrechtlerinnen mit spektakulären legalen Aktionen öffentliche Aufmerksamkeit. Man akzeptierte, aber belächelt sie. Ihre Aktionen verhallten scheinbar wirkungslos.
Die Suffragetten organisierten sich und gründeten Frauenverbände. Sie radikalisierten sich. Sie provozierten mit Störung von Parteiversammlungen oder Stürmen auf das Parlament. Emmeline Pankhurst, eine der bekanntesten Suffragetten: "Das Argument der zerbrochenen Fensterscheibe ist das wertvollste Argument in der modernen Politik".
1911 empörte die Frauenrechtlerinnen eine Volksbefragung, die Frauen nach ihrer Fruchtbarkeit fragte. Suffragetten führten nun militante Aktionen durch, wurden eingesperrt und traten in Hungerstreiks. Der Staat antwortete mit Gegengewalt und Zwangsernährung. Auch wenn die Gewalt Sympathien kostete, verankerten die Suffragetten doch in der Gesellschaft ein nachhaltiges Bewusstsein für das Unrecht gegen Frauen.
Der erste Weltkrieg unterbrach den Kampf. Die Frauen übernahmen Verantwortung im gesellschaftlichen Leben während Männer an den Fronten des Krieges getötet wurden. Nach dessen Ende ließen die Frauen sich nicht mehr entmündigen. In vielen europäischen Staaten - auch in Großbritannien - wurde das Frauenwahlrecht gesetzlich verankert. Die Suffragetten haben dem Frauenwahlrecht entscheidend den Weg gebahnt.