Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung verleiht in diesem Jahr bereits zum 22. Mal den Juliane Bartel Medienpreis. Gemeinsam mit Kooperationspartnern werden Autorinnen und Autoren gewürdigt, die in ihren Fernseh-, Hörfunk- und Internet-Beiträgen auf nachdrückliche, empowernde oder unterhaltsame Weise die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren und dabei Rollenkonflikte sichtbar machen. Nachdrücklich, weil es darum geht, Missstände zu aufzuzeigen. Empowernd, weil selbstbewusste, starke Frauen gegen diese Missstände vorgehen, für ihre Freiheit und Gleichberechtigung eintreten und damit ein Vorbild sind. Und nicht zuletzt unterhaltsam, weil manchmal nur noch Humor hilft, um Geschlechterstereotypen zu begegnen.
Die Vorjury, in der u. a. die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, der Bundesverband für Regie, die „Initiative Klischeefrei“, der Landesfrauenrat und die Landesmedienanstalt, die Vernetzungsstelle und die LAG Gleichstellung vertreten sind, hat nun aus 187 Einsendungen insgesamt 20 Beiträge für den diesjährigen Preis nominiert. Eine Übersicht finden Sie auf der Homepage des Juliane Bartel Medienpreises www.jbp.niedersachsen.de.
„Dieses Jahr gab es so viele Einreichungen, wie nie zuvor“ betont Minister Dr. Andreas Philippi. „Das zeigt, dass das Thema Gleichstellung mehr und mehr in den Medien ankommt – und auch ankommen muss. Der Juliane Bartel Medienpreis ist wichtiger denn je und ich freue mich, den Preis dieses Jahr erstmals zu begleiten. Es ist mir ein Anliegen, Statements pro Gleichstellung, ob filmisch oder auf andere Weise transportiert, auf diese Weise zu unterstützen und zu untermauern.“
Die nominierten Beiträge in den vier Kategorien „Shorts“, „Doku visuell“, „Doku audio“ und „Fiktion & Entertainment“ sind vielfältig: Es geht um Frauen, die sich gegen das stellen, was die Gesellschaft von ihnen erwartet und erkennen, dass sie sich weder für ihren Körper noch ihre Berufswahl erklären oder gar schämen müssen – auch wenn ihnen das immer wieder eingeredet wird. Es geht um traditionelle Rollenbilder, bei deren bewusster Umkehr erst klar wird, wie absurd diese sind. Es geht um Frauen, die sich ihren Weg in die Politik der 60er, 70er und 80er Jahre gebahnt haben und dabei nicht nur gegen politische Gegner, sondern vor allem mit Vorurteilen zu kämpfen hatten. Und es geht – leider – auch immer wieder um Machtmissbrauch und Gewalt gegen Frauen. Einige Frauen können ihre Geschichte selbst erzählen, manche Geschichten müssen von anderen erzählt werden.
Für die Preisverleihung am 07. November wird die Fachjury kurz vorher ihre Auswahl aus den vier Kategorien treffen.
Der Juliane Bartel Medienpreis ist mit insgesamt 12.000 EUR dotiert. Die Jury kann zusätzlich einen Sonderpreis vergeben, der mit 3.000 EUR dotiert ist.