Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wählten im Studienjahr 2021 rund 307 000 Studierende im ersten Fachsemester ein MINT-Fach. Das waren 6,5 % weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang hängt teilweise damit zusammen, dass die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger insgesamt seit 2019 rückläufig ist: 2021 lag sie um 4 % niedriger als im Vorjahr.
Frauen entscheiden sich nach wie vor seltener für ein Studium von MINT-Fächern als Männer. Über die Jahre ist der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im MINT-Bereich allerdings gestiegen: Lag er 2001 noch bei 30,8 %, so betrug er 2021 bereits 34,5 %. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen MINT-Fächern: Am höchsten war der Frauenanteil 2021 in Innenarchitektur (88,2 %), am niedrigsten in Stahlbau (2,2 %). In Informatik lag der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen und Studienanfängern bei 21,8 %. Insgesamt beginnen mehr Frauen als Männer ein Studium: So lag der Frauenanteil unter allen Studierenden im 1. Hochschulsemester im Studienjahr 2021 bei 52,4%.
Hinsichtlich der Abschlüsse im MINT-Bereich steht Deutschland im EU-Vergleich sehr gut da: Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat entfielen 36 % aller Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse und 35 % aller Master- und gleichwertigen Abschlüsse im Jahr 2020 auf ein MINT-Fach. Das war jeweils der höchste Anteil in der EU. Beim Frauenanteil unter den Absolventinnen und Absolventen in MINT-Fächern war Deutschland allerdings Schlusslicht: 22 % der Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse wurden 2020 von Frauen gemacht, das war EU-weit der niedrigste Anteil. Den höchsten Frauenanteil bei entsprechenden Abschlüssen in MINT-Fächern wiesen Griechenland und Schweden mit jeweils 41 % auf. Von den Master- und gleichwertigen Abschlüssen im MINT-Bereich entfielen hierzulande 34 % auf Frauen; niedriger war der Anteil nur in Belgien (31 %) und Österreich (32 %). Anteilig die meisten Frauen mit einem entsprechenden Abschluss in einem MINT-Fach gab es in Rumänien (49 %) und Polen (46 %).
Nicht nur ein Studium, auch eine Berufsausbildung kann zu einer Tätigkeit im MINT-Bereich qualifizieren. Eine deutliche Zunahme hat beispielsweise die Ausbildung zum Fachinformatiker und zur Fachinformatikerin zu verzeichnen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in diesem Beruf ist von 9 800 im Jahr 2011 auf 15 800 im Jahr 2021 gestiegen. Damit gehört er zu den am stärksten besetzten Ausbildungsberufen unter den Neuabschlüssen. Insgesamt lag er 2021 auf Rang 6, bei Männern auf Rang 2, bei Frauen auf Rang 26. Der Frauenanteil ist dabei in den vergangenen zehn Jahren um gut 2 Prozentpunkte gestiegen: von 6,5 % im Jahr 2011 auf 8,8 % im Jahr 2021.
(Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de)