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Das Portal aus Niedersachsen für Gleichberechtigung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte

Energie geladen | Gleichstellung nicht nur in der ökologischen Transformation

Im Kalender 2024 greifen wir ein Thema von großer aktueller Relevanz auf. Dabei nehmen wir „Energie“ in ganz umfassendem Sinne auf: Die Spanne reicht vom  ökologischen Wirtschaften im Alltag und in der Arbeitswelt über die politische Protestbewegung hin zu persönlicher, körperlicher und psychischer Energie. In allen Aspekten sehen wir die Geschlechterrelevanz: in den Ursachen, in der Betroffenheit, in der Energienutzung und im Energieverbrauch. Der vierte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, für den 2023 die Arbeit aufgenommen wurde, wird konkrete Handlungsempfehlungen zur geschlechtergerechten ökologischen Transformation vorlegen – wir behalten das im Blick. Mit unserem Kalender wünschen wir Ihnen Erkenntnisse, Irritationen, Unterhaltung. Bleiben oder werden Sie aktiv: Im Einsatz für eine lebenswerte Zukunft für uns alle, im Einsatz für ein gleichberechtigtes Miteinander und in der Sorge für Sie selbst.

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Januar: Ein Kraftwerk namens Körper

Wussten Sie, dass Sie theoretisch in der Lage wären, einen Fernseher zu betreiben? Allein dadurch, dass Sie sitzen? Denn der durchschnittliche menschliche Körper produziert im Ruhezustand etwa 100 Watt Leistung – genau so viel wie ein Fernseher pro Stunde verbraucht. Wenn wir trainieren, kommt er sogar auf 300 bis 400 Watt. Das entspricht einem Outdoor-LED-Flutlicht, das 24 Stunden lang eingeschaltet bleibt. Unser Körper ist also ein echtes Kraftwerk. Den größten Teil dieser Energie verwendet er für lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Muskelbewegung und Verdauung. Ähnlich wie beim Scheinwerfer werden 80% davon als Wärme erzeugt. Damit unser „Kraftwerk“ gut arbeiten kann, braucht es genügend „Brennmaterial“ – also Kalorien. Und da müssen Männer im Durchschnitt deutlich mehr zu sich nehmen – etwa 500 Kalorien pro Tag. Der Grund: Sie haben in der Regel mehr Muskelmasse und daher einen höheren Verbrauch.

Der weibliche Körper hingegen richtet sich eher vorausschauend auf schwere Zeiten ein – wie Schwangerschaft oder Stillzeit – und legt Energiereserven in Form von Fett an. Die Schwankungen in ihrem Hormonhaushalt wirken sich auch auf ihre Nahrungsaufnahme aus. Insbesondere dann, wenn die Östrogenlevel niedriger sind – zum Beispiel in den Tagen bevor die Periode beginnt sowie in den Wechseljahren – reagiert der Körper mit einem erhöhten Hungergefühl. Einen weiteren geschlechtsspezifischen Unterschied gibt es beim Stresshormon Cortisol, das Frauen stärker ausschütten. Es kann das Sättigungsgefühl unterdrücken und gleichzeitig das Hungerhormon Ghrelin aktivieren. Ein stressiger Lebensstil führt also dazu, dass Frauen tendenziell über ihren Hunger hinaus essen, da kaum Sättigung eintritt. Richtig gute Energiebooster sind übrigens: Kürbiskerne, Walnüsse, Bananen, Beeren und Samen. Energieräuber sind hingegen zuckerhaltige Lebensmittel, wie Gummibärchen, aber auch Kohlenhydrate, verarbeitetes Fleisch und Alkohol.

Februar: Und wenn sie tanzt…

Die Arme gleiten vor und zurück. Der Oberkörper beugt sich, richtet sich wieder auf. Die Beine schleudern zur Seite, selbst Kopf und Hüfte bewegen sich zum Takt der Musik, mal ruckartig, mal geschmeidig. Einfach jeder Zentimeter des Körpers der jungen Hip-Hop-Tänzerin scheint in Bewegung, das Auge kann kaum folgen. Der Beobachter spürt förmlich die unbändige Energie, die Hip-Hop Weltmeisterin Leonie Brouwer-Pohlenz aus Bremer-haven in sich trägt. Beim Tanz wird diese entfesselt und gleichzeitig genau kontrolliert. Ein Spiel der Gegensätze, das das Publikum bei jeder Form des Tanzes fasziniert, sei es Hip-Hop, Ballett oder Standard-Tänze. Tanzen ist Ritual, Brauch, darstellende Kunstgattung, Berufstätigkeit, Sportart, Therapieform, soziale Interaktion oder Gefühlsausdruck. Die ältesten erhaltenen Doku-mentationen des Tanzens sind übrigens indische Höhlenmalereien, die im Zeitraum zwischen 5000 und 2000 v. Chr. entstanden. Doch egal zu welcher Zeit und auf welche Weise das Tanzbein geschwungen wird – immer braucht es Energie, um den Körper in Bewegung zu versetzen. Wissen-schaftler der Universität in Brighton (England) fanden zum Beispiel heraus, dass 30 Minuten zeitgenössischer Tanz mehr Kalorien verbrennt, als 30 Mi-nuten Laufen. Selbst der langsame Walzer ist ein Energiefresser: In einer halben Stunde werden 108 Kalorien verbrannt, ungefähr die gleiche Anzahl von Kalorien, die in einem Kinder-Schokoriegel enthalten sind. Aber es muss ja nicht immer nur Energie verbrannt werden. Tanzen kann sie auch erzeu-gen! Im Jahr 2006 wurde das Konzept des „Sustainable Dance Club“ ins Le-ben gerufen. Dort ist der Boden der Tanzfläche gefedert auf kleinen Platten gelagert. Die Vibration der tanzenden Menge setzt Energie frei, mit der unter anderem die Tanzfläche beleuchtet und das DJ-Pult mit Strom ver-sorgt wird. Zudem leuchten die LED-Lampen heller, wenn sich die tanzende Menge zu ausgelassener Musik bewegt.
Ein perfekter Energie-Kreislauf!

März: Frauen, die Energiesparfüchse

Frauen verbrauchen bei vielen Dingen Energie, bei denen es nicht nötig wäre. Zum Beispiel, indem sie alles geben, um sowohl zu Hause als auch im Job perfekt zu sein und es jedem recht zu machen. Aber wenn es um den Energieverbrauch geht, der Geldbeutel und Klima schont, macht ihnen so schnell niemand etwas vor. Das bewies bereits 2010 – also lange vor der großen Klimadebatte – eine EMNID-Studie im Auftrag von E WIE EINFACH GmbH. Frauen seien beim Stromsparen schlauer, was sich etwa beim Standby-Betrieb von TV-Geräten zeige. Außerdem stellte sich heraus, dass Männer die wahren „Warmduscher“ sind, weil sie im Schnitt sechs Minuten pro Woche länger unter der Brause stehen, so die Studie.

Hat sich dieses Bild inzwischen gewandelt? Offenbar nicht. Laut einer Studie der ETH Zürich aus 2019 verbrauchen Frauen noch immer generell ein Viertel weniger Strom als Männer, scheinen sich also prinzipiell umweltbewusster und energieschonender zu verhalten. Sie schauen mehr Fernsehen (gern auch auf großen Bildschirmen), während Männer mehr Energie für Mobilität und in Freizeitaktivitäten verbrauchen, und mehr umweltschädigende Geräte kaufen. Auch eine 2021 veröffentlichte Studie aus Schweden kommt zu dem Ergebnis: Männer geben zwar nur etwa 2 % mehr Geld aus als Frauen, verursachen dabei aber rund 16 % mehr klimaschädliche Emissionen. Der Grund: Frauen investieren deutlich mehr Geld in treibhausgasarme Produkte und Dienstleistungen wie Gesundheitspflege, Einrichtungsgegenstände und Kleidung. Dagegen stecken Männer viel mehr Geld – sogar 70 % mehr als Frauen – in treibhausgasintensive Produkte wie Benzin und Diesel. Nachbessern könnten Frauen allerdings bei ihren Kenntnissen, was Smart-Home-Anwendungen angeht, die auch beim Stromsparen helfen. Denn da wussten laut Statista 66 % der befragten Frauen nicht oder waren unsicher, ob diese in ihrem Haushalt genutzt werden.
 

Kampagne gegen Altersdiskriminierung von Frauen

Palais F*luxx, das Onlinemagazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre und Vorreiter in der Förderung der Rechte und des Empowerments von Frauen über 47 Jahren, richtet den Fokus auf ein drängendes Thema: die Altersdiskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt. Unter dem Titel "Ohne mich würdet ihr alt aussehen" stellt Palais F*luxx zwölf Frauen im Alter von 47 bis 64 Jahren vor, die in unterschiedlichsten beruflichen Positionen tätig sind. Diese Kampagne, unterstützt von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit auf die Diskriminierung älterer Frauen zu lenken und ein neues Verständnis von Alter in der Gesellschaft zu fördern. https://palais-fluxx-arbeit.de 

Juliane Bartel Medienpreis 2024 – Ausschreibung startet

Der bundesweit einzigartige Medienpreis geht zum 23. Mal an den Start. Ab sofort können Beiträge für den Juliane Bartel Medienpreis 2024 eingereicht werden!
Das Niedersächsische Gleichstellungsministerium zeichnet mit seinen Kooperationspartnerinnen und -partnern Beiträge aus den Kategorien Fiktion & Entertainment, Doku visuell, Doku audio und Shorts aus, die in gekonnter Weise die Gleichstellung der Geschlechter in den Medien thematisieren. Der Bewerbungsschluss für den diesjährigen Preis ist am 01. Juli 2024. 
Weitere Informationen finden Sie unter www.jbp.niedersachsen.de.

DGB Frauen: Aufruf zum Internationalen Frauentag 2024

Europawahl 2024: Demokratie stärken! Frauen wählen!
Die Wahlen zum Europäischen Parlament finden am 09. Juni 2024 statt. Angesichts zunehmender populistischer, antidemokratischer, antifeministischer und zugleich europafeindlicher Tendenzen in den EU-Ländern, geraten Frauenrechte und der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit immer stärker unter Druck. Die Frauen im DGB nutzen den Internationalen Frauentag 2024 deshalb, um für ein politisch vereintes, demokratisches, sozial gerechtes und wirtschaftlich starkes Europa zu werben, das sich weiterhin als Motor für die gleichberechtigte Teilhabe beider Geschlechter an der Erwerbs- und Sorgearbeit versteht. Unter dem Motto „Frauen wählen“ soll zum Internationalen Frauentag 2024 ein Zeichen gesetzt werden für die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern in Europa. https://frauen.dgb.de 

Termine

Alle Termine >>>
05.06.2024 | „Erkennen, lösen, vorbeugen" - 1-tägige Fortbildung
27.06.2024 | „Personalauswahlverfahren – geschlechtergerecht?!“ – 1-tägige Fortbildung
24.09.2024 | „Keine sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ – 2-tägige Fortbildung
25.11.2024 | Internationaler Tag 'NEIN zu Gewalt an Frauen'
06.02.2025 | Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung
14.02.2025 | One Billion Rising for Justice - der weltweite Aktionstag für Gerechtigkeit

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Stellenausschreibungen

Hier finden Sie aktuelle Stellenausschreibungen aus den Themenfeldern Gleichstellung und Frauenpolitik:

Die Stadt Leipzig sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Referatsleitung fürdie Gleichstellung von Frau und Mann sowie eine*n kommunale*n Gleichstellungsbeauftragte*n (m/w/d). Die Vergütung erfolgt nach EG14TVöD.  Bewerbungen sind bis zum 02.05.2024 möglich. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stadt Leipzig.

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Gleichstellungsbeauftragte bis zu 39 h/Woche, unbefristet. Die Stelle wird nach EG 10 TVÖD (VKA), vergütet. Dienstort ist Bad Belzig. Bewerbungen sind bis zum 19.05.2024 möglich. Weitere Informationen zur Stelle finden Sie auf der Website des Landkreises Potsdam-Mittelmark.