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Das Portal aus Niedersachsen für Gleichberechtigung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte

Zahl der Ratsuchenden zu Diskriminierung steigt deutlich

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat ihren Bericht für das Jahr 2024 vorgelegt. Insgesamt sind 11.405 Beratungsanfragen bei der Antidiskriminierungsstelle eingegangen. Innerhalb von 5 Jahre hat sich die Zahl mehr als verdoppelt.  (2019: 4.247). 43 Prozent der Fälle betrafen rassistische Diskriminierungen, eine steigende Tendenz ist bei Anfragen zu Diskriminierungen von Frauen, wie sexuelle Belästigung zu verzeichnen.

43 Prozent der Anfragen kamen im vergangenen Jahr zu rassistischer Diskriminierung. Seit 2019 hat sich die Zahl der Beratungsfälle hierzu mehr als verdreifacht. Der Anteil der Anfragen zu Benachteiligungen wegen einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit lag bei 27 Prozent. Anfragen zu Benachteiligungen wegen des Geschlechts betrugen 24 Prozent, wozu auch Anfragen wegen sexueller Belästigung zählen. Das sind die zentralen Ergebnisse aus dem Jahresbericht 2024, den die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung Anfang Juni vorgestellt hat.

Erstmals legt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes einen Schwerpunkt auf Diskriminierungserfahrungen wegen des Geschlechts. Frauen sind demnach häufig von schlechter Bezahlung, mangelnden Karrierechancen, sexueller Belästigung und anderen Diskriminierungen am Arbeitsplatz betroffen. „Geschlechtsbezogene Diskriminierungen sind in unserer Gesellschaft immer noch tief verankert - und sie nehmen wieder zu“, sagte Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung.

Diskriminierung ist nicht nur ein Problem derjenigen, die sie erleben. Diskriminierung schadet der Wirtschaft, gefährdet die Demokratie und den Rechtsstaat. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) trat 2006 in Kraft. Expert:innen empfehlen seither eine Überarbeitung und Reform, da es in vielen Fällen nicht greift. Die hohe Zahl der Beratungsanfragen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes macht deutlich: Immer mehr Menschen kennen ihre Rechte und wehren sich gegen Diskriminie­rungen. „Das ist auch ein Vertrauensbeweis in den Rechtsstaat“, sagte Ataman.

Weitere Erkenntnisse aus dem Jahresbericht:

Die meisten Ratsuchenden erleben Diskriminierung im Arbeitsleben. Betrachtet man die Fälle, die einen Bezug zu geschützten Merkmalen im AGG haben, fällt auf: Jeder dritte Fall (33 Prozent) findet bei der Arbeitssuche, im Bewerbungsgespräch, am Arbeitsplatz oder beim Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis statt.

22 Prozent der Menschen wurden bei sogenannten Alltagsgeschäften diskriminiert, zum Beispiel bei der Wohnungssuche, aber auch beim Restaurantbesuch oder beim Einkauf.

25 Prozent aller Ratsuchenden beklagten Diskriminierung durch staatliche Stellen.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt in den Bereichen Arbeitsmarkt und Alltagsgeschäften vor Diskriminierung. Menschen erleben aber auch Diskriminierungen in Bereichen, die nicht durch das AGG geschützt sind, wie zum Beispiel im öffentlichen Raum, in Vereinen oder in Sozialen Medien. Das AGG greift zudem nicht bei Diskriminierungen im öffentlich-rechtlichen Bereich, wie bei Ämtern und Behörden, Justiz, staatlichen Schulen und Universitäten oder bei der Polizei.

Der Jahresbericht steht auf der Website der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zum Download zur Verfügung.

filia Stiftung fördert FLINTA Gruppen

RISE – Ressourcen für Intersektionale Solidarität und Empowerment unter diesem Motto fördert die Frauenstiftung filia selbstorganisierte FLINTA Gruppen. Zielgruppen sind u.a. FLINTA mit Migrations- oder Fluchtbiografie, Junge FLINTA bis 27 Jahre, LBTIQ+-Personen, FLINTA mit Behinderungen. Die Fördersumme beträgt bis zu 6.000 Euro im Jahr. Für Fragen zur Förderung gibt es im Juni und Juli drei Online Sprechstunden. Antragsschluss ist der 16.7.2025. Alle weiteren Informationen unter www.filia-frauenstiftung.de/filia-foerdert/ressourcen-fuer-intersektionale-solidaritaet-und-empowerment/

Gleichstellungsbeauftragte im ÖRR

Menschen-Machen-Medien ein Angebot der Gewerkschaft Verdi hat eine Zusammenstellung über Gleichstellungsbeauftragte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk veröffentlicht. Sie finden den Artikel auf der Website mmm.verdi.de.

Links zum Thema Gleichstellung in den Rundfunkanstalten finden Sie auch hier auf Vernetzungsstelle.de.

Aktionstag #ParitätJetzt am 24. Juni in Berlin

Am 24. Juni 2025 ruft die Initiative #ParitätJetzt zum bundesweiten Aktionstag in Berlin auf. Gemeinsam soll das Thema der gleichberechtigten politischen Teilhabe erneut in die Öffentlichkeit gebracht werden. https://paritaetjetzt.de/ 

Postkarte zum Niedersächsischen Gleichberechtigungsgesetz (NGG)

Die LAG Gleichstellung hat zum Internationalen Frauentag eine Postkarte entworfen, um an den Nds. Ministerpräsidenten zu appellieren, ein starkes NGG zu ermöglichen und sich vom Gegenwind über den vermeintlich erhöhten Bürokratieaufwand nicht einnehmen zu lassen. Die Postkarte kann digital, per Mail und Social Media verbreitet werden oder selbst ausgedruckt und an den Ministerpräsidenten verschickt werden. Darüber hinaus stehen Informationen zum NGG und einer Briefvorlage zum Versenden an die Mitglieder des Landtages auf der Website der LAG Gleichstellung zur Verfügung.

"SICHTBAR-HÖRBAR-WUNDERBAR"

Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen sollte im Jahr 2025 selbstverständlich sein. Unser Kalender zeigt, dass da noch Luft nach oben ist. Damit wir das Anliegen vervielfachen, haben wir uns für einen hybriden Kalender entschieden.

Lassen Sie die Bilder und Sprüche wirken. Senden Sie die Postkarten weiter. Zu lesen gibt es eine Menge auf unserer Website. Jeder Monat hat einen Platz. Das lässt uns Raum für Aktualisierungen und für Sie gibt es einen nachhaltigen Kalender, der über das laufende Jahr hinaus weiter verwendet werden kann. Der Kalender ist als Postkartenkalender in gedruckter Form erhältlich. Die Monatstexte finden Sie hier.

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Monatlich erscheint unser kostenloser Newsletter mit aktuellen Nachrichten, Aktionen, Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Sie können den Newsletter kostenlos abonnieren. Hier geht es zur Anmeldung. Die letzten Ausgaben finden Sie hier als pdf-Datei zum Download.

Stellenausschreibungen

Hier finden Sie aktuelle Stellenausschreibungen aus den Themenfeldern Gleichstellung und Frauenpolitik:

Die Universität Köln sucht zum 1.August 2025 eine/einen Referent:i n der Gleichstellungsbeauftragten. Es handelt sich um eine befristete Teilzeitstelle (19,92 Stunden), sie wird vergütet nach der Entgeltgruppe 13 TV-L . Bewerbungen sind bis zum 02.07. 2025 über das jobportal.uni-koeln.de. unter der  Kennziffer TUV2506-04.möglich. Weitere Informationen zu Stelle finden Sie auf der Website der Universität Köln.

Die Europa-Universität Flensburg sucht zum 1.Februar 2026 eine Gleichstellungsbeauftragte für die Amtszeit von fünf Jahren. Eine Wiederwahl ist möglich. Die Teilzeitstelle (50%) wird nach EG 13TV-L vergütet. Bewerbungen sind bis zum 13.07.2025 möglich. Weitere Informationen zur Stelle erhalten Sie auf der Website der Universität Flensburg.

Die Stadt Burgdorf sucht zum 01.01.2026 eine Gleichstellungsbeauftragte in Vollzeit. Die Vergütung erfolgt nach EG 11 TVöD. Bewerbungen sind bis zum 27.07.2025 möglich. Vorstellungstermine sind für den 14. und 15. August geplant. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stadt Burgdorf.

Förderhinweis Vernetzungsstelle.de