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WoB-Index von FidAR zeigt Verbesserungspotential in Niedersachsen

Bei der gleichberechtigten Teilhabe haben die Unternehmen in Niedersachsen noch hohen Nachholbedarf. Das zeigt die aktuelle Folgestudie der Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“ (FidAR) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung - der sogenannte Women-on-Board-Index Niedersachsen (WoB-Index). Der Frauenanteil in Aufsichtsgremien und Top-Managementpositionen der 103 größten Unternehmen in Niedersachsen ist nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr und lässt damit noch viel Luft nach oben. „Das Potential und die Kompetenzen gut qualifizierter Frauen muss voll ausgeschöpft werden“, betont Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. „Eine paritätische Besetzung aller Führungspositionen muss für alle das Ziel sein.“ 

Die Landesbeteiligungen verzeichnen eine Frauenquote von 26,8 % in den Aufsichtsgremien, während kommunale Unternehmen einen Anteil von 27,7 % vorweisen. In der Privatwirtschaft liegt der Frauenanteil bei 28,2 %. Im Top-Management der öffentlichen Unternehmen zeigt sich eine uneinheitliche Entwicklung. Bei den untersuchten Landesbeteiligungen ist der Frauenanteil auf 25,6 % gesunken, während er bei den kommunalen Unternehmen auf 27,3 % gestiegen ist. In der Privatwirtschaft verzeichnet das Top-Management einen Anstieg auf 15,4 %.

Die aktuellen Studienergebnisse stehen auf der Website von Fidar zum Download für bereit. Weitere Infos zur Studie zum WoB-Index Niedersachsen können unter https://wob-index.de/niedersachsen eingesehen werden.

Frauenanteil in Führungspositionen der Bundesverwaltung gestiegen

In den obersten Bundesbehörden lag der Anteil von Frauen in Führungsverantwortung 2022 bei 41 Prozent, ein Anstieg um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt der im März 2023  veröffentlichte Gleichstellungsindex mit Stichtag 30.06.2022. Seit Inkrafttreten des ersten Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen im Jahr 2015 misst der Gleichstellungsindex jährlich den Fortschritt: Von 2015 bis 2022 betrug der Anstieg insgesamt 8 Prozentpunkte.

Der Gleichstellungsindex 2022 zeigt beispielsweise, dass Führen in Teilzeit weiter die Ausnahme bleibt: Nur 10 Prozent der Beschäftigten im höheren Dienst mit Vorgesetzten- und Leitungsfunktionen führen in Teilzeit. 73 Prozent davon sind Frauen. Je höher die Führungsebene, desto geringer der Anteil der Teilzeitbeschäftigten. Um die Potentiale von Teilzeitführung und geteilter Führung im öffentlichen Dienst zu heben, startet das BMFSFJ gemeinsam mit der dbb- Bundesfrauenvertretung ein Modellprojekt „Führen in Teilzeit“.

Der Gleichstellungsindex schafft nur Transparenz für die obersten Bundesbehörden. Erstmals wurden die Zahlen in einem ergänzenden Monitoring auch für die nachgeordneten Behörden, die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen in den Geschäftsbereichen der Ressorts erhoben. Das Ziel annähernder Parität gilt für die gesamte Bundesverwaltung. Neben den gut 32.000 Beschäftigten in den obersten Bundesbehörden, die der Gleichstellungsindex erfasst, arbeiten weitere 512.000 Beschäftigte in den nachgeordneten Bereichen der Bundesressorts. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild: 57 Prozent von ihnen sind Frauen, deren Teilhabe an Führungspositionen liegt insgesamt betrachtet aber nur bei gut 43 Prozent.

Quelle: Pressemitteilung des BMFSFJ

Weitere Informationen auf der Website des BMFSFJ.

Zweites Führungspositionengesetz in Kraft getreten

Mit dem Inkrafttreten des zweiten Führungspositionengesetzes (FüPoG II) am 12. August 2021 gelten weitere Vorgaben für mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Vorstands- und Aufsichtsgremien großer deutscher Unternehmen, für Unternehmen mit Bundesbeteiligung sowie für bestimmte Spitzenposten im öffentlichen Dienst. Das FüPoG II baut auf den Regelungen des ersten Führungspositionengesetzes von 2015 auf und entwickelt diese fort. Weitere Informationen auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Bericht | Frauen in Führungspositionen

Die Bundesregierung hat die "Fünfte Jährliche Information der Bundesregierung über die Entwicklung des Frauen- und Männeranteils an Führungsebenen und in Gremien der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes" beschlossen. Die Ergebnisse im Überblick: Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der Privatwirtschaft ist gestiegen. In den Vorständen deutscher Unternehmen waren Frauen auch im Geschäftsjahr 2018 stark unterrepräsentiert. Es sind neue gesetzliche Regelungen für eine Frauenquote in Vorständen in Kraft getreten. Der Frauenanteil im öffentlichen Dienst entwickelt sich positiv, dennoch sind Frauen in Führungspositionen in der Bundesverwaltung weiterhin unterrepräsentiert. Für die Gremienbesetzung gelten für den Bund durch das Bundesgremienbesetzungsgesetz strengere Regeln als für die Privatwirtschaft. In den Gremien mit vom Bund bestimmten Mitgliedern hat sich der Frauenanteil weiter positiv entwickelt. Den Bericht finden Sie als pdf-Datei auf der Website des Bundesfamilienministeriums.

Frauen in Führungspositionen: Entwicklung seit 2015

Eine interaktive Anwendung des Bundesfamilienministeriums veranschaulicht die Entwicklung. www.bmfsfj.de/quote 

NiKa e. V.

Das Niedersächsische Karrierenetzwerk für Frauen im öffentlichen Dienst - www.nika-netzwerk.de.