Gleichstellungsberichte: Gutachten und Stellungnahme bilden den Bericht
Für jeden Gleichstellungsbericht erstellt eine Sachverständigenkommission im Auftrag der Bundesregierung ein Gutachten, das den Stand der Gleichstellung beschreibt und Maßnahmen empfiehlt. Im zweiten Schritt nimmt die Bundesregierung zu den Empfehlungen der Sachverständigen Stellung und legt fest, welche der Empfehlungen hervorgehoben umgesetzt werden sollen. Gutachten und Stellungnahme zusammen bilden den jeweiligen Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Aktuell wurde im März 2025 das Gutachten zum Vierten Gleichstellungsbericht "Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation" veröffentlicht und der Gleichstellungsbericht am 12.3.2025 von der Bundesregierung beschlossen.
Bisher veröffentlichte Gleichstellungsberichte (Gutachten und Stellungnahme):
- Vierter Gleichstellungsbericht (2025): "Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation". Liegt als Broschüre vor und kann auf der Website des BMFSFJ abgerufen werden.
- Dritter Gleichstellungsbericht (2021): "Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten"
- Zweiter Gleichstellungsbericht (2017): "Erwerbs- und Sorgearbeit gemeinsam neu gestalten"
- Erster Gleichstellungsbericht (2011): "Neue Wege - Gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf"
Informationen zu den Berichten finden Sie unter www.gleichstellungsbericht.de.
Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation | Klimawandel trifft Frauen besonders hart
Für Frauen, einkommensarme und andere strukturell benachteiligte Menschen hat der Klimawandel besonders schwere Auswirkungen. Gleichzeitig können Strategien, die einseitig auf technik- und industrieorientierte Lösungen setzen, Geschlechterungleichheiten verschärfen. Klimapolitiken müssen daher die grundlegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ursachen des Klimawandels adressieren und sozial und geschlechtergerecht gestaltet werden. Das Anfang März 2025 veröffentlichte Gutachten „Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation“ der Sachverständigenkommission für den Vierten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung gibt dafür zahlreiche Handlungsempfehlungen.
Gleichstellung als Querschnittsaufgabe bei allen Maßnahmen der Transformation
Das Gutachten untersucht die geschlechterspezifischen Auswirkungen von Klimawandel sowie Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen für verschiedene Handlungsfelder. Dazu zählen: Energieerzeugung, zirkuläre Wirtschaft, Landwirtschaft, Stadt- und Raumentwicklung, Mobilität, Wohnen und Ernährung sowie Gesundheit, Arbeitsmarkt, Arbeit und Zeit, Finanzen. Die Sachverständigen betonen, dass eine sozial-ökologische Transformation den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen mit sozialen Zielen verbinden muss. Dazu gehört es, die Gleichstellung der Geschlechter als Querschnittsaufgabe in allen Maßnahmen der Transformation zu verankern.
Prof. Dr. Silke Bothfeld, Professorin für Internationale Wirtschafts- und Sozialpolitik und Arbeitsbeziehungen an der Hochschule Bremen und Vorsitzende der Sachverständigenkommission des Vierten Gleichstellungsberichts: „Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Grundwert unserer Gesellschaft und gehört auf die politische Agenda – auch im Rahmen der dringend notwendigen sozial-ökologischen Transformation. Mit dem jetzt veröffentlichten Gutachten liegen zahlreiche Handlungsempfehlungen vor, die dabei helfen, diese Transformation geschlechtergerecht zu gestalten. Um allen Menschen Arbeits- und Lebensweisen zu ermöglichen, die ressourcenschonend und zugleich sozial und geschlechtergerecht sind, muss der Staat zum Beispiel viel stärker in eine klimafreundliche öffentliche Daseinsvorsorge investieren. Dabei müssen unterschiedliche Lebensrealitäten berücksichtigt werden. Zudem dürfen gesellschaftlich notwendige, oft frauendominierte Dienstleistungen, wie etwa Pflege, Bildung oder soziale Arbeit nicht aus dem Blick geraten.“
Die Sachverständigenkommission hatte ihr Gutachten am 7. Januar 2025 an Bundesministerin Lisa Paus übergeben. Zusätzlich liegen mit zahlreichen Expertisen und Hintergrundpapieren vielfältige Erkenntnisse und Empfehlungen für eine geschlechtergerechte Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation vor. Die Geschäftsstelle des Vierten Gleichstellungsberichts unter der Leitung von Dr. Ulrike Spangenberg unterstützt diesen Prozess mit Informationen auf der Website, Vorträgen und Publikationen. Das Gutachten zum Vierten Gleichstellungsbericht finden Sie auf der Website der Gleichstellungsberichte der Bundesregierung. www.gleichstellungsbericht.de
Kommission für den Vierten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung berufen
Bundesfrauenministerin Lisa Paus hat namhafte Expertinnen und Experten für den Vierten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung berufen. Die Sachverständigenkommission nimmt unter Leitung von Frau Prof. Dr. Silke Bothfeld von der Hochschule Bremen ihre Arbeit auf. Ihr Schwerpunktthema ist die Gleichstellung in der ökologischen Transformation.
Bundesministerin Lisa Paus:„Die ökologische Umstellung unseres Wirtschaftens und Handelns beeinflusst unsere Arbeitswelt, unsere Ernährung und Gesundheit ebenso wie unser Miteinander in der Gesellschaft. Viele Aspekte der Klimakrise treffen Frauen und Männer unterschiedlich und berühren deshalb Fragen der Gleichstellung. Ich freue mich, dass wir diese Sachverständigenkommission und Prof. Silke Bothfeld gewinnen konnten. Dank ihrer Expertise sollen Handlungsempfehlungen entstehen, mit denen wir die ökologische Transformation geschlechtergerecht gestalten können.“
Die Sachverständigenkommission erstellt bis 2025 ein Gutachten als Bestandteil des Vierten Gleichstellungsberichts. Sie arbeitet ehrenamtlich und unabhängig. Sie besteht aus elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich in unterschiedlichen Fachbereichen (Wirtschaftswissenschaften, Jura, Sozialwissenschaften, Geografie, Ingenieurwesen) mit Aspekten der ökologischen Transformation befassen. Die Bundesstiftung Gleichstellung begleitet diese Arbeit.
Die Mitglieder der Vierten Gleichstellungsberichtskommission:
Prof. Dr. Silke Bothfeld, Hochschule Bremen
Dr. Peter Bleses, Institut für Arbeit und Wirtschaft der Universität und Arbeitnehmerkammer Bremen
Prof. Dr. Sigrid Boysen, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Prof. Dr. Gülay Çağlar, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Prof. Dr. Jakob Kapeller, Universität Duisburg-Essen
Ulrike Röhr, Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit
Dr. Immanuel Stieß, Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt/Main
Dr. Johanna Wenckebach, Hugo Sinzheimer Institut, Frankfurt/Main
Prof. Dr. Carsten Wippermann, Katholische Stiftungshochschule München, Campus Benediktbeuern
Prof. Dr. Brigitte Wotha, Fachhochschule Kiel
Die Bundesregierung legt seit 2011 einmal in jeder Legislaturperiode einen Gleichstellungsbericht vor. Sein Ziel sind konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik. Die Berichte dokumentieren den Stand der Gleichstellung in Deutschland und geben Empfehlungen, wie Gleichstellung erreicht werden kann. Diese Empfehlungen fließen in politische Prozesse ein. Weitere Informationen finden Sie unter www.gleichstellungsbericht.de.
Orange the World

Die 16-Tage-Kampagne vom 25. November bis 10. Dezember.
Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Sie ist seit 2008 Teil der „UNiTE to End Violence against Women“ Kampagne, die von UN Women durchgeführt wird. https://unwomen.de/orange-the-world
Die UN-Frauenrechtskonvention. Wissen – Verstehen – Umsetzen

Unsere neue Broschüre „Die UN-Frauenrechtskonvention. Wissen – Verstehen – Umsetzen“ erläutert die Grundlagen, Ziele und rechtlichen Verpflichtungen von CEDAW. Sie arbeitet ihre zentralen Inhalte sowie ihre Bedeutung für die Gleichstellungsarbeit heraus. Sie macht CEDAW sichtbar und zeigt, welche Bedeutung die Konvention für Staat, Kommunen und Gesellschaft hat und welches rechtliche und gesellschaftliche Potenzial in ihrer konsequenten Umsetzung liegt. weiterlesen>>>
„Frauen machen Medien – machen Medien Frauen?“

Ein vielschichtiges Thema, das wir im neuen Kalender 2026 grafisch und textlich von vielen Seiten beleuchten. Ob nun die klischeehafte Darstellung von Frauen und Mädchen in Film und Werbung, der Gender Pay Gap im Medienbetrieb, Gender und KI oder die Herausforderungen in den Sozialen Medien. Die zwölf Monatsthemen reichten kaum aus. Auch 2026 haben wir wieder einen Postkartenkalender in der Produktion. Diesmal mit einem „Texthäppchen“ auf der Rückseite der Postkarte. Der Kalender kann hier bestellt werden.
"SICHTBAR-HÖRBAR-WUNDERBAR"

Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen sollte im Jahr 2025 selbstverständlich sein. Unser Kalender zeigt, dass da noch Luft nach oben ist. Zu lesen gibt es die Monatstexte hier.
Termine
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Stellenausschreibungen
Hier finden Sie aktuelle Stellenausschreibungen aus den Themenfeldern Gleichstellung und Frauenpolitik:
Der Stadt Kaiserslautern sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Gleichstellungsbeauftragte in Vollzeit. Die Gleichstellungsbeauftragte nimmt sowohl die Aufgaben nach § 2 Abs. 6 der Gemeindeordnung als auch nach dem Hessischen Gleichberechtigungsgesetzt (HGLG) wahr. Die Vergütung erfolgt nach Entgeltgruppe 11 TVöD. Bewerbungen (ausschließlich online) sind bis zum 11.12.2025 möglich. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stadt Kaiserslautern.
Der Landkreis Harburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte in Teilzeit (19,5 Stunden). Der Arbeitsschwerpunkt liegt in der Begleitung der Personalauswahlverfahren. Die Vergütung erfolgt nach EG 9b TVöD. Bewerbungen sind bis zum 11.12.2025 möglich. Die Ausschreibung finden Sie auf der Website des Landkreis Harburg.
Förderhinweis Vernetzungsstelle.de
