Daten des IAB zeigen: Die Entscheidung von Vätern, in Elternzeit zu gehen, hängt stark vom Betrieb ab, in dem sie tätig sind. So ist der Anteil verheirateter Väter, die Elternzeit in Anspruch nehmen, in Betrieben mit familienfreundlichen Maßnahmen höher als in solchen ohne entsprechende Angebote. Dieser Zusammenhang bleibt auch dann bestehen, wenn weitere betriebliche und persönliche Merkmale berücksichtigt werden.
Die Ergebnisse der Auswertung des IAB zusammengefasst
- Verheiratete Väter, die vor der Geburt ihres ersten Kindes in Betrieben beschäftigt sind, die formelle familienfreundliche Maßnahmen anbieten, unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit nach der Geburt des Kindes häufiger als Väter aus Betrieben ohne derartige Maßnahmen.
- Dabei zeigen sich Unterschiede nach der Zahl der familienfreundlichen Maßnahmen: 10 Prozent der Väter unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit für ein bis zwei Monate, wenn der Betrieb keine Maßnahme anbietet, während 15 Prozent der Väter für ein bis zwei Monate in Elternzeit geht, wenn der Betrieb drei verschiedene familienfreundliche Maßnahmen anbietet. Väter aus Betrieben mit einer oder zwei familienfreundlichen Maßnahmen ordnen sich dazwischen ein.
- Die beobachteten Zusammenhänge zwischen der Familienfreundlichkeit im Betrieb und der Inanspruchnahme von Elternzeit durch verheiratete Väter bleiben auch bestehen, wenn weitere betriebliche und persönliche Merkmale berücksichtigt werden.
- Ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Familienfreundlichkeit im Betrieb und einer Inanspruchnahme von Elternzeit für mehr als zwei Monate lässt sich jedoch nicht finden.
Eine ausführliche Auswertung und Darstellung finden Sie auf der Website des IAB.
Seidlitz, Arnim; Bächmann, Ann-Christin ; Frodermann, Corinna (2025): In familienfreundlichen Betrieben nehmen Väter häufiger Elternzeit in Anspruch, In: IAB-Forum 28. Juli 2025, https://iab-forum.de/in-familienfreundlichen-betrieben-nehmen-vaeter-haeufiger-elternzeit-in-anspruch/, Abrufdatum: 28. July 2025